|
Plattform
des online-SaidNursiSymposions - Referate
|
|
|
|
Religion und Fortschritt
- Der wahre Islam steht für Frieden,
- Fortschritt und Toleranz
Verhältnis zu Nichtmuslimen
Gleichstellung
„Die an Gott glauben, werden nicht traurig sein...."
I n der
Zeit in der kriegerische und feindselige Auseinandersetzungen
zwischen dem christlichen Europa und der islamischen Welt an der
Tagesordnung war, Kolonialisierung und Eroberung im Zeitalter des
Nationalismus die Politik prägte, sprach Bediuzzaman von der
Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Gläubigen über die Grenzen
aller Religionen und Konfessionen hinweg.
Die Machtteilung mit Christen über dieses
parlamentarische System war für viele Muslime undenkbar. Erstmals
sprach hier Said Nursi (1911) 6
von Teilung der Ämter bezüglich der religiösen Führerschaft und der
verwalterischen Führerschaft.
Es werde eine religiöse und gesellschaftliche Führerschaft in Personalunion nicht mehr geben. Da die Herrschaft
auch nicht mehr eine Person sondern das Volk inne hat, dem Volk die
Macht obliegt, muss es zum einen auch aus dem Volk eine
Vertrauensperson für die religiösen Belange geben. Das höchst
angesehenste religiöse Amt wird autonomen Charakter haben.
Zum Anderen können staatliche und
gesellschaftliche Ämter alle inne haben, unabhängig von der
Religionszugehörigkeit, weil im parlamentarischen System die Macht
vom Volke ausgeht und die Regierung, die Regierenden Diener des
Volkes mit Gehalt sind, d.h. diese sind nicht Herrscher,
Befehlshaber der Gläubigen.
Auch die Gleichstellung der Christen, Juden,
Muslime vor dem Gesetz widerspreche dem Islam nicht.
Diese Punkte sind heute brennender den je in
unseren pluralistischen Gesellschaften und angesichts der
Ausuferung in der Betrachtung anderer monotheistischer Religionen,
als Hort der Ungläubigen und dem Erzeugen verheerender Feindbilder,
das soweit geht, anderen das Existenzrecht abzusprechen bzw. diese
unterwerfen zu wollen, zu bekriegen.
Said Nursi geht sehr differenziert auf dieses
wichtige Thema ein, klärt die Muslime auf, zerschlägt das Feindbild
‚Christentum’.
Interessanterweise stellt ihm ein Staat, der das
Volk verwestlichen will, die Frage, wie er die islamisch religiöse
höchste Würde auch für Christen geltend machen kann!
Einer der vielen Vorwürfe beispielsweise, der
auch unter die Anklagepunkte zählt, zu denen sich Said Nursi einmal
vor Gericht rechtfertigen musste, war, wieso er dazu komme Christen
in den Rang der Schehit (Märtyrer) zu erheben. 7
(D.h. Said Nursi sieht die Möglichkeit, dass
Andersgläubige, Christen, nicht nur auch die Möglichkeit hätten ins
Paradies zu kommen, sondern dabei auch noch die Möglichkeit für sie
bestünde die höchste Stufe bei Gott zu erlangen. Eine Vorstellung,
die für manche Islamisten, die alle Menschen außer den Muslimen als
Ungläubige und Anwärter der Hölle sehen, nicht zu fassen, kaum zu
begreifen ist.)
Es muss berücksichtigt werden, dass Vorurteile
und falsche Informationen, die Rückständigkeit und Fehler der
Muslime sowie die Perversität diverser Gruppen den klaren Blick für
die offene Betrachtung der koranischen Wahrheiten und der Botschaft
Muhammeds a.s.s. verstellen.
Said Nursi reflektiert hierzu mit logischen Schlussfolgerungen in
Harmonie mit den koranischen Aussagen über die Leute der Schrift die
Quintessenz der Koranverse wie „Die an Gott glauben, werden nicht
traurig sein" (Sure 2,62; 5,69; 29,46 ...)8,
sagt:
» Viele
Menschen erleiden durch die Verbrechen einiger weniger viel
Leid, Elend, Unheil. Bei Gott werden sie alle Sühne erfahren.
Ihr Leid und Unglück wird im Vergleich zur Barmherzigkeit Gottes
und dem jenseitigen Lohn zu nichts.«
|
|
|
|
Fußnoten:
6 Münazarat, Risale-i Nur
Külliyati
1, Seite 1945, (1996) zurück
7 27. Mektubat (Brief), Risale-i Nur
Külliyati
1, Seite 1615, (1996) zurück
8 Koran Sure 2,
62: Diejenigen, die glauben, die dem Judentum angehören und die
Christen und die Sabier (Bez. für Leute, die einer anderen
Religion angehören), die an Gott und den Jüngsten Tag glauben und
tun, was recht ist, denen steht bei ihrem Herrn ihr Lohn zu und
sie haben nichts zu befürchten und sie werden nicht traurig sein.
5, 69: Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die Juden sind,
und die Sabier, und die Christen, all die, die an Gott und an den
jüngsten Tag glauben und Gutes tun, haben nichts zu befürch-ten,
und sie werden nicht traurig sein.
29, 46: „....Unser Gott und euer Gott ist einer.
Und wir sind ihm ergeben." zurück
|
|
|
|